Hashtags 2025: Zwischen Hype und Realität – wie relevant sind sie noch?
- Sophia von Buchwaldt
- vor 3 Tagen
- 4 Min. Lesezeit

„Hashtags have no impact anymore what so ever on reach / performance" – ein Satz, der die Social-Media-Welt aufhorchen lässt. Gesagt hat ihn Richard van der Blom, ein angesehener LinkedIn-Analyst, nachdem er zahlreiche Posts ausgewertet hatte.
Und viele weitere Social-Media-Größen scheinen zuzustimmen. Aber sind Hashtags 2025 wirklich tot oder ist es nur an der Zeit, Social-Media-Strategien neu zu denken?
Inhaltsverzeichnis:
Welche Relevanz haben Hashtags heute bei LinkedIn & Co.?
Von #innovation bis #mondaymotivation: Mehrere Studien und Analysen aus 2024 und 2025 zeigen, dass Hashtags auf den meisten großen Social-Media-Plattformen ihre ursprüngliche Funktion verloren haben. Der deutsche LinkedIn-Experte Felix Beilharz bringt es auf den Punkt: „Reichweite bringen Hashtags keine mehr.“ (LinkedIn, 2024). Und Instagram-CEO Adam Mosseri ergänzt für seine Plattform: „They don't work. I'll tell you that they don't work.“ (Interview mit Marques Brownlee, 2024). Plattformen wie LinkedIn, Instagram oder Facebook setzen zunehmend auf semantische Analyse, Nutzerverhalten und Content-Qualität – Hashtags rücken dabei in den Hintergrund.

Was sind Hashtags und wozu waren sie bisher da?
Ursprünglich von Chris Messina 2007 auf Twitter (jetzt: X) eingeführt, sollten sie Beiträge kategorisieren und auffindbar machen. Schnell wurden sie zu Trendbarometern, Community Building Tools und viralen Brand Boostern. Unternehmen entwickelten ausgefeilte Hashtag-Marketingstrategien, Influencer optimierten ihre Posts bis ins letzte Zeichen. Doch was als cleveres Ordnungssystem begann, wurde bald zum inflationär eingesetzten Buzzword. Die Formel „mehr Hashtags = mehr Reichweite“ war lange gültig – bis die Algorithmen lernten, zwischen Quantität und Qualität zu unterscheiden.
LinkedIn Hashtags im Jahr 2025 – out of business?
Auch bei LinkedIn füllten und füllen teils immer noch Hashtags wie #leadership und #digitaltransformation die Feeds. In den letzten Jahren wurden diese Art von Beiträgen allerdings immer mehr hinterfragt – sowohl von Usern als auch von den Gründern und Entwicklern. Die Reaktion von LinkedIn: Die „Talks About“-Funktion wurde abgeschafft, Hashtag Following entfernt und die Topic-Auswahl im Creator Mode reduziert. Der Algorithmus priorisiert heute Engagement, Verweildauer und inhaltliche Relevanz – nicht die Anzahl oder Auswahl der Hashtags. Während der Fokus nun auf Qualität und echte Interaktionen gesetzt wird, sieht man dennoch weiterhin vereinzelt markierte #Keywords.

Deshalb sollten Sie nicht ganz auf Hashtags verzichten
Ganz sicher können wir nicht sein, inwiefern Hashtags in den heutigen Algorithmen doch noch eine kleine Rolle für die Sichtbarkeit eines Posts spielen. Aber auch wenn Hashtags keinen direkten Einfluss mehr auf die Reichweite haben, besteht ein positiver Effekt durch ihre Funktionen auf LinkedIn und anderen Social-Media-Plattformen:
Übersichtlichkeit des Posts: Hashtags helfen dabei, Begriffe hervorzuheben und funktionieren so als Buzzwords, die der Lesbarkeit und Struktur des Posts dienen – besonders hilfreich bei langen Posts.
Verbesserte Suchfunktion: Mit relevanten Hashtags werden Beiträge für Nutzer, die gezielt nach bestimmten Themen suchen, leichter auffindbar. Nischen-Hashtags sind hierbei effektiver als allgemeine Begriffe.
Contentplanung und Analyse: Hashtags ermöglichen es, die Performance von Beiträgen nach Themen zu clustern und entsprechend zu analysieren. Sie funktionieren wie digitale Aktenordner und unterstützen die Auswertung und Optimierung Ihrer Content-Strategie.
Kampagnen-Tracking und Community Building: Für Marken und Unternehmen können eigene, sogenannte Branded Hashtags sinnvoll sein. Sie dienen weniger der Reichweite, sondern unterstützen das Tracking von Kampagnen und fördern den Aufbau einer Community.
Einige dieser bestehenden Funktionen (Stand: Juni 2025) sind außerdem für ein höheres Engagement bei LinkedIn Posts mit Hashtags verantwortlich (Statista 2024). Ab sechs Hashtags soll die Engagement-Rate allerdings stark sinken. Die Best Practises ergeben: Setzen Sie 1 bis 3 spezifische Hashtags pro Post, die wirklich zum Inhalt passen und ggf. zu den aktuellen Trends in Ihrer Region zählen. So bleibt Ihr Content strukturiert – auch wenn der große Reichweiten-Boost ausbleibt.

Alternative zu Hashtags – Strategien für maximale LinkedIn-Reichweite
Wer heute auf LinkedIn sichtbar bleiben will, braucht neue Ansätze:
Fachexpertise demonstrieren: Teilen Sie originelle Einblicke, Branchenwissen und konkrete Praxiserfahrungen. Der LinkedIn-Algorithmus bevorzugt Inhalte von Autoren mit nachgewiesener Expertise in spezifischen Themenbereichen.
Authentische Diskussionen initiieren: Fördern Sie echte Interaktion durch offene Fragen, kontroverse Thesen und Meinungsaustausch. Engagement-Rate und Kommentarqualität sind zentrale Ranking-Faktoren.
Storytelling strategisch einsetzen: Persönliche Geschichten, Learnings und Erfahrungsberichte sorgen in der Regel für eine höhere Verweildauer und emotionale Verbindung. Der Algorithmus misst diese Dwell Time als wichtigen Qualitätsindikator.
Konsistenz als Erfolgsfaktor: Regelmäßige, hochwertige Beiträge stärken Ihre Position im Netzwerk und erhöhen die Sichtbarkeit bei ersten Verbindungsgraden.
Native Content priorisieren: LinkedIn bevorzugt plattform-interne Inhalte deutlich. Externe Links können die Reichweite um ein 6-faches reduzieren, da sie Nutzer von der Plattform wegführen.
LinkedIn hat außerdem seine semantische Suche optimiert. Das bedeutet, der Algorithmus erkennt thematische Relevanz durch Kontext-Analyse und Keywords im Fließtext. Content über Führungsthemen wird auch ohne explizite Hashtags gefunden, wenn relevante Begriffe wie "Leadership", "Teamführung" oder "Managementstrategien" natürlich integriert sind.
Hashtags auf anderen Social-Media-Plattformen

Auch auf anderen Plattformen ist der Hashtag Hype abgeflaut:
Instagram: Adam Mosseri (CEO) verkündete bereits, dass sie nicht als Marketingstrategie funktionieren – Hashtags dienen hier vor allem der Kategorisierung. Die Möglichkeit, Hashtags zu folgen, wurde 2024 entfernt.
TikTok: Hashtags sind hier noch Trendindikatoren und behalten noch mehr algorithmische Relevanz, aber für die Reichweite zählt vor allem Nutzerverhalten und Engagement.
Facebook: Hashtags sollen die Sichtbarkeit eines Beitrags kaum noch beeinflussen, werden aber für Ordnung und Kampagnen genutzt.
YouTube: Übermäßige Hashtag-Nutzung wird ignoriert. Entscheidend sind Watch Time und Click-Through-Rate.
Twitter/X: Hashtags bleiben für Events und News relevant, aber nicht als Reichweiten-Turbo.
Pinterest: Hashtags wurden auf Pinterest als Reaktion auf Nutzerverhalten implementiert. Die Plattform funktioniert allerdings primär als visuelle Suchmaschine, die Keywords in natürlicher Sprache bevorzugt.
Die Richtung ist klar: Plattformen setzen auf Qualität, Kontext und echte Interaktion statt auf Hashtag-Optimierung. Wer heute erfolgreich sein will, investiert in Inhalte – nicht in Hashtag-Listen. Erfolgreiche Social-Media-Strategien basieren 2025 und in Zukunft also auf keywordreichen Beschreibungen, zielgruppenrelevantem Storytelling, authentischem Engagement und plattformspezifischen Optimierungen.

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